
Gemäß dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik kann Energie nicht vernichtet werden und nicht aus dem nichts erzeugt werden, sondern nur von einer Form in die Andere umgewandelt werden. Arbeit und Wärme sind Darreichungsformen von Energie. In unserem Körper geschieht die Umwandlung von Energie durch körpereigenes Substrat (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Wasser, etc.) das in exothermen Vorgängen reagiert, sodass Energie frei - dann mechanische Arbeit verrichten kann (wie die Muskelkontraktion) und Wärme wird dabei als Nebenprodukt erzeugt. Ersteres ist sehr wünschenswert, Letzteres kann Probleme bereiten. Warum? Weil unser Körper am besten bei einer Kerntemperatur von ca. 36° Celsius arbeitet. Das bedeutet er muss Arbeit verrichten, wenn diese Temperatur bedroht ist.
Zu viel Temperatur? Der Körper muss die Schweißfllussrate erhöhen und somit Kühlleistung hochfahren, um möglichst nah an den 36° zu bleiben. Steigt die Temperatur deutlich darüber, droht der Hitzekoller.
Zu wenig Temperatur? Der Körper muss mehr Wärme produzieren, um sich selbst warm zu halten. Sinkte die Temperatur deutlich unter 36°, dann droht die Unterkühlung.
Das sind die beiden Gründe, warum Höchstleistungen eigentlich nur im gemäßigten Temperaturbereich erzielt werden können.
Eine Variable über die man sich noch informieren muss, ist wovon die Wärmebildungsrate und wovon die Abkühlung durch Transpiration abhängig sind. Nun es ist recht simpel: Die Wärmebildung ist direkt abhängig vom Volumen eines Körpers; die Abkühlung durch Transpiration logischerweise nur von der Oberfläche. Schließlich kühlt unser Körper ab, indem er Schweiß auf die Haut bringt und dieser Schweiß verdampft (Obacht: Endotherm!). Dieser Prozesse kühlt unseren Körper ab, weil er die Körperwärme verwendet um den Aggregatszustand von Dihydrogenmonoxid zu ändern; Nur da wo auch Haut ist, kann Schweiß verdampfen. Wer sich schonmal mit Körpern in der Mathematik beschäftigt hat, der weiß dass die Oberfläche eines Körpers typischerweise mit einer Potenz von hoch 2 berechnet wird (Quadrat), ein gutes beispiel wäre hier die Oberfläche einer Kugel: 4 π r², das Volumen aber mit einer Potenz von hoch 3, bei unserer Kugel ist das 4/3πr³. Eine höhere Potenz bedeutet, dass der Gesamtwert schneller steigt, wenn der Radius sich ändert. Also steigt das Volumen schneller an, als die Oberfläche.
Was bedeutet das nun übertragen auf den Triathlonsport? Je mehr Gewicht der Triathlet mitbringt, desto größer sein Volumen, desto mehr Hitze wird erzeugt. Daraus resultiert, dass schwere Athleten bei warmen Temperaturen benachteiligt sind, wohingegen leichte Athleten bei kalten Temperaturen benachteiligt sind. Da Triathlon aber hauptsächlich bei warmen Temperaturen stattfinden, weil es in uns breiten Graden nur in den warmen Monaten (Mai bis September) ausgetragen wird, kann abgeleitet werden, dass gemäß den Gesetzen der Thermodynamik schwere Triathleten schlechtere Leistungen vollbringen werden - und das wenn wir die Mechanik außen vorlassen. Denn nicht zu letzt braucht mehr Masse auch mehr Energie um sie in Bewegung zu bringen. Der schwere Athlet verliert also immer gegenüber dem leichten Athleten.
Unterm Strich kann also festgehalten werden, dass im Triathlon unnötiges Körpergewicht vermieden werden sollte.
Dieser Blogeintrag ist ein Exzerpt aus meinem neuen Buch "Atomic Endurance", das in Kürze erscheint. Mehr dazu unter https://www.kindelmove.com/atomic-endurance